Die Macher der documenta 15

12/03/2020
T V  |  Z D F / 3 S A T     Im Auftrag des 3sat-Magazins Kulturzeit sind wir nach Jakarta gereist, um ein Portrait des Künstlerkollektivs ruangrupa zu filmen. Die Gruppe indonesischer Künstler wurde Anfang 2019 überraschend mit der Leitung der documenta 15 beauftragt. Beworben hatte sich das Kollektiv ohne Ausstellungskonzept. Kann das gut gehen? Und welche Rolle spielt die Megametropolis Jakarta für ruangrupa? Meine Leistungen: Recherche, Regie, Kamera

Für eine Reportage ins Ausland zu reisen ist immer sehr geil. Vor dem Trip nach Jakarta war ich besonders aufgeregt. Einerseits weil ich noch nie in Indonesien gewesen bin, von Freunden aber viel Gutes gehört hatte. Andererseits hatte es kurz vor unserer Abreise schwere Überschwemmungen in der Stadt gegeben. Menschen starben, im Tropeninstitut warnte man uns vor Seuchen. Wir wussten also nicht, in welchem Zustand uns die Stadt erwarten würde. Wir wollten ja schließlich keinen aktuellen Nachrichtenbeitrag machen, sondern eine Kulturreportage.

Wir haben das Künstlerkollektiv in ihrem Hauptquartier Gudskul besucht. Gudskul, ein Blechcontainer im Süden der Stadt, wurde nach dem englischen Ausdruck für „gute Schule“ benannt. Vor allem haben wir aber die Stadt ausgecheckt, schließlich findet ruangrupa hier seine Inspirationen. Und was für eine Megametropole das ist! Wahnsinn. Stundenlange Staus jeden Tag, Überschwemmungen, extreme soziale Ungleichheiten. Aber: Ich hätte nach meiner Reise nach Pakistan vor zwei Jahren nie gedacht, dass ein muslimisches Land (okay, wir haben nur die Hauptstadt gesehen) künstlerisch und kulturell so offen und aufregend sein kann.

Wir haben das Künstlerkollektiv in ihrem Hauptquartier Gudskul besucht. Gudskul, ein Blechcontainer im Süden der Stadt, wurde nach dem englischen Ausdruck für „gute Schule“ benannt. Vor allem haben wir aber die Stadt ausgecheckt, schließlich findet ruangrupa hier seine Inspirationen. Und was für eine Megametropole das ist! Wahnsinn. Stundenlange Staus jeden Tag, Überschwemmungen, extreme soziale Ungleichheiten. Aber: Ich hätte nach meiner Reise nach Pakistan vor zwei Jahren nie gedacht, dass ein muslimisches Land (okay, wir haben nur die Hauptstadt gesehen) künstlerisch und kulturell so offen und aufregend sein kann.

Unsere Tage fanden in der Kunst- und Kulturblase Jakartas statt: morgens zu einem Graffiti-Kollektiv in einem Arbeiterviertel, mittags zu einem Architekten-Thinktank im Mittelschichtsvorort, abends zu einem Industrialkonzert in Gudskul.

Außerdem bemerkenswert: Robert und ich arbeiten wirklich als VJ-Team. So machen wir es ja auch öfters bei den Berlin Videographers. Wir wechseln und bei Regie und Kamera ab.

Die Reportage ist Ende Januar im TV gelaufen. Hier gibt es den Beitrag in der 3sat-Mediathek.